Klönnachmittag, 13. März 2010

Die Römerschlacht am Harzhorn wurde in Gittelde vorgestellt

Im Rahmen seiner regelmäßig stattfindenden „Klönnachmittage bei Kaffee und Kuchen hatte der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde diesmal zum Thema „Die Römerschlacht am Harzhorn“ eingeladen. Die große Teilnehmerzahl ließ erkennen, wie groß das Interesse an diesem entdeckten Schlachtfeld ist, das auf eine Schlacht im dritten Jahrhundert zwischen den Römern und den Germanen deutet. Die unmittelbare Nähe dieser großen Ausgrabung zu Gittelde macht das ganze Ereignis noch interessanter.

Die beiden Archäologen Brangs und Schwarz verstanden es ausgezeichnet,  den Zuhörern in zwei Stunden Interessantes über die Ausstattung der Soldaten, den gefundenen Gegenständen, dem Verlauf der Schlacht und den laufenden Ausgrabungen erzählen. Da die beiden Referenten aktiv  an den Ausgrabungen und Auswertungen der Funde beteiligt sind, konnten den Zuhörern auch interessante Details übermittelt werden.

Durch die gute Bodenqualität war die überraschend große Anzahl der Funde in einem guten Zustand.  Laboruntersuchungen ermöglichten deren genaue Altersbestimmung.  Zusätzlich konnte anhand der gefundenen Münzen diese Schlacht auf das 3.Jahrhundert datieren werden.

Die Zuhörer waren erstaunt darüber, wie durch den Einsatz von Metalldetektoren, die Lage der Fundstücke und die Landschaftsformationen die historische Deutung des Kampfverlaufes wissenschaftlich festgelegt werden konnte. Offen bleibt die Größe der Truppen. In jeder Hinsicht war das eine logistische Herausforderung.

Im Laufe des Vortrages wurde  auch betont, welche Schäden Hobbyarchäologen  durch unerlaubte Grabungen verursachen. Waren sie es doch, die die ersten Fundstücke auf der Suche nach einer verfallenen Burg fanden und der Kreisarchäologin vorlegten.

Die Schlacht am Harzhorn dürfte neben der Varusschlacht eine weitere große Schlacht der Römer in Germanien gewesen sein. Sie macht es erforderlich, das Teile der historischen Bewertung über die Herrschaft und Verbreitung der Römer neu beurteilt werden müssen.

Zur Vervollständigung dieses Vortrages wird der Heimat- und Geschichtsverein  im Laufe des Jahres eine Exkursion zur Grabungsstelle am Harzhorn anbieten.

Bodo Biegling
(Ortschronist)