Heimat- und Geschichtsverein

von 1984 Gittelde e.V.

Heimat- und Geschichtsverein
Gittelde von 1984 e.V.
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6.000 Objekte warten geduldig auf Erfassung

Der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde will seine Ausstellungsstücke katalogisieren

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Gittelde. Wer als Hobby-Sammler schon einmal vor der Aufgabe gestanden hat, seine Lieblingsstücke zu katalogisieren, um eine gewisse Ordnung hinein zu bekommen, der kann sich vielleicht vorstellen, was es heißt, ein ganzes Museum zu erfassen. Das ist eine Mammutaufgabe. Umso mehr noch für Ehrenamtliche, die dies in ihrer Freizeit für die Öffentlichkeit tun. So geschieht es gerade in Gittelde in der Heimatstube in der Schulstraße beim Heimat- und Geschichtsvereins (HGV). Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, die rund 6.000 Exponate nach dem Hessischen System zu katalogisieren. 6.000 Exponate. Bisher sind rund 300 erfasst. Von der antiken Kaffeetasse bis hin zum Gittelder Pfennig: Im Heimatmuseum sind viele schöne Ausstellungsstücke vorhanden, die einen Einblick in frühere Zeiten geben. Die Katalogisierung soll mit einigen Mitgliedern des HGV in Form eines Findbuchs in der sogenannten „Hessischen Systematik“ erfolgen. Diese ist eine deutschsprachige Systematik, die von und für kulturhistorische Museen erstellt wurde und vom Hessischen Museumsverband gepflegt wird. Die Dokumentation ist online abrufbar und besteht aus 18 Hauptgruppen. Zudem erlaubt sie zukünftig die Zusammenarbeit mit anderen Museen. So können Exponate nach bestimmten Suchkriterien gefiltert werden, wie etwa Bergbau oder Fischerei, und man kann sich so die Orte anzeigen lassen, wo sich im Museum die gesuchten Dinge befinden. Zum Erfassungs-Team gehören neben Uwe Kipp auch Horst Ahrens, Lotte Luck, Karin Blume-Gebhardt, Hannelore Beckmann, Brunhilde Nickisch und Karola Hennig. Die Arbeit erfolgt in Zweier-Teams, einer sagt an, der andere schreibt. Im Grunde kann man die Erfassung wie eine Art Inventur, jedoch in drei Schritten, bezeichnen. Wichtig ist, dass dabei jedes Objekt eine Nummer erhält. Der erste Schritt ist die Erfassung der Exponate nach einer laufenden Nummer, mit der Bezeichnung, Beschreibung, Anzahl und Ort in den Erfassungsbogen. Der zweite Schritt ist der Eintrag in das sogenannte und ausschließlich digital geführte Findbuch gemäß der „Hessischen Systematik“. Abschließender Schritt ist die Dokumentation, die dann schon etwas genauer erfolgt. Dabei werden die Objektbezeichnung, der Einlieferer, eine Beschreibung und auch die Geschichte des Stückes festgehalten. Wichtig dabei ist auch die Zustandsbeschreibung oder ob es sich dabei um eine Spende oder einen Kauf handelt. Die Mitglieder des HGV haben dabei auch das Ziel, von jedem Teil ein Foto anzufertigen. Auch nicht angenommene Objekte müssen dokumentiert werden. Die Katalogisierung sei deshalb nötig, weil nachrückenden jüngeren Generationen des HGV irgendwann bestimmte Handwerkszeuge und deren Funktionen für alte Berufe nicht mehr bekannt seien, betonte Uwe Kipp. „Wenn wir nicht das alte Wissen aufschreiben, solange es noch Menschen gibt, die uns über solche Dinge Auskunft geben können, wird unsere nachfolgende Generation nichts mehr mit den Exponaten anfangen können“. hn

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Einer sagt an, der andere schreibt. In Zweier-Teams arbeiten sich die Mitglieder des HGV durch die Exponate der Heimatstube.

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Alle erfassten Daten werden in das "Findbuch" gemäß der Hessischen Systematik eingegeben.

Fotos Herma Niemann

Einblick in Gotteshäuser und Glaubensgemeinschaften

Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zum traditionellen Historischen Spaziergang durch Gittelde eingeladen.

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Rund 25 Teilnehmer waren zum Historischen Spaziergang des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde gekommen.

Gittelde. Trotz des eher schlechtes Wetters hatten sich am Samstag rund 25 Interessierte zusammengefunden, die an dem inzwischen traditionellen Historischen Spaziergang des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde (HGV) teilnahmen. Diesmal ging es in dem rund anderthalbstündigen Rundgang um die „Gittelder Gotteshäuser“. Beginn der Tour war am ehemaligen Gasthaus „Kronprinz“ in der Thüringer Straße. Wie Uwe Kipp berichtete wurde der Saal des Landgasthauses bereits im Jahr 1927 von der Neuapostolischen Gemeinde Gittelde für Gottesdienste genutzt. In den Nachkriegsjahren nutzte die Neuapostolische Kirche Räume in der oberen Schule, aber auch die St. Mauritius-Kirche wurde genutzt. Um 1947 habe die Gemeinde aus 46 Mitgliedern, darunter 15 Kinder, bestanden. Im Jahr 1953 habe die Neuapostolische Gemeinde ihre eigene Kirche einweihen können. Diese entstand in der Neuen Straße 7. Inzwischen sei die Kirchengemeinde aus 116 Mitglieder angewachsen, was zu dem Zeitpunkt auch der Höchststand gewesen sei. 1986 zog die Neuapostolische Kirche in den Neubau in der Ostlandstraße. Vor einigen Jahren wurde das Gebäude an eine Gittelder Familie verkauft, die seitdem den Ort für ihre Oldtimer-Sammlung benutzen. Nach der Besichtigung des Gebäudes ging es für die Gruppe weiter zur St. Johannis-Kirche. Dort konnten die Teilnehmer auch einen Einblick in das Innere des Kirchengebäudes werfen. Die Kirche geht auf die Kapelle des liudolfingischen Kaiserhofs zurück und soll um 850 entstanden sein. Damit sei sie das älteste Gotteshaus in Gittelde und lag damals im Zuständigkeitsbereich des Erzbistums Mainz. Im Jahr 1240 sei die Kirche noch als Kapelle des Kaiserhofs bezeichnet worden. Erst im Jahr 1386 sei sie mit dem Namen St. Johannis bezeichnet worden. Wie Kipp berichtete, werde angenommen, dass ihr ältester teil, der Turm, als Wehrturm angelegt worden sei. Nach Einführung der Reformation in 1542 habe es zwei Kirchengemeinden mit getrennter Vermögensverwaltung, jedoch in einem Pfarramt gegeben. In den Jahren 1972/73 habe die Kirche eine Renovierung erfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie hauptsächlich für Beerdigungen benutzt, und ihr baulicher Zustand im Inneren sei inzwischen unzumutbar geworden. Damals habe man auch festgelegt, dass auch die Außenfassade eine Erneuerung erhalten sollte. Diese Renovierung habe leider bis heute nicht stattgefunden. „Ein Höhepunkt der Johannis-Kirche sind die Bleiglasfenster, die Carl Lagershausen 1905 als Dankesopfer gewidmet hat“, so Kipp. Die drei Fenster stellen das Lamm Gottes, Johannes und Jesus dar. Danach ging es in die St. Mauritius-Kirche. Die Mauritiuskirche entstand wahrscheinlich nach 965. Zu dem Zeitpunkt verlieh Otto den Gitteldern das Münz- und Marktrecht und übertrug dem Mauritiuskloster die Einkünfte. Der Markt wurde von hier aus organisiert. Die Mauritiuskirche dürfte als Zeichen der Präsenz der Magdeburger Mönche ab 965 errichtet worden sein. Die Kirchengemeinde feierte 2015 das 1050 jährige Bestehen.. Das Gelände, der ehemalige Wirtschaftshof Billings, gehörte dem Moritzkloster bereits seit 953, dem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung Gitteldes. 1336 stiftete Heinrich von Duderstadt (Heinrich von Griechenland, der Sohn Heinrichs des Wunderlichen) der Kirche eine Glocke, die bis heute erhalten geblieben ist. Am Ende des Spaziergangs hatte der Vorsitzende des HGV, Olaf de Vries, alle Teilnehmer im Namen des Vereins zu einen kleinen Imbiss auf dem Alten Schulhof eingeladen. hn

Foto Herma Niemann

 

Swimmys zu Besuch im Heimatmuseum Gittelde

Am Samstag, den 04.05.19 reisten die Swimmys der DLRG OG Westharz in die Vergangenheit. Kaum ein Kind kann sich heute noch vorstellen, wie sich das Leben in Gittelde im letzten Jahrhundert abspielte.

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Umso spannender war es, die vielen Ausstellungsstücke und Fotos als Zeitzeugen im Heimatmuseum zu erkunden. Alle Kinder folgten gespannt den Geschichten von damals, die Werner Hartmann und Horst Ahrens vom Heimat- und Geschichtsverein Gittelde erzählten. Als Highlight durften sich die Kinder eine Dose mit Süßigkeiten befüllen und sie selbst mit einer alten Dosenmaschine verschließen.

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Aufruf an alle Mitglieder

Liebe Mitglieder,

gemäß unserem Aufruf auf unserer vergangenen Jahreshauptversammlung laden wir alle interessierten Mitglieder, die sich ehrenamtlich im Heimat- und Geschichtsverein engagieren wollen und sich eine Mitarbeit im Vorstand vorstellen können, zur 2.Vorstandsitzung 2019 am Montag, dem 25.03.2019 um 19:00Uhr in die Heimatstube ein. Für alle diejenigen, die sich noch nicht entscheiden können oder die an diesem Termin nicht dabei sein können, veröffentlichen wir auch zukünftig die Termine der Vorstandssitzungen unter der Rubrik "Termine".

Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit

Der Vorstand

Objekte der Heimatstube werden digital erfasst

Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins trafen sich zur Jahreshaupt-versammlung / Mitglieder wurden geehrt

Gaste

Gittelde. Die rund 6.000 Objekte der Heimatstube Gittelde sollen digital erfasst werden. Das teilte Uwe Kipp (Mitglied des Heimatchronisten-Teams) am Samstag auf der Jahreshauptversammlung des Heimat und Geschichtsvereins Gittelde (HGV) mit. Bisher seien etwa 180 Exponate erfasst. Die Katalogisierung sei deshalb nötig, weil nachrückende, jüngere Generationen des HGV irgendwann bestimmte Handwerkszeuge und deren Funktionen für alte Berufe nicht mehr bekannt seien. „Wenn wir nicht, solange es noch Menschen gibt, die uns über solche Dinge Auskunft geben können, das alte Wissen aufschreiben, wird unsere nachfolgende Generation nichts mehr mit den Exponaten anfangen können“, so Uwe Kipp. Und dann würde die Heimatstube wertlos für die Darstellung des früheren Lebens in Gittelde.

Die Katalogisierung soll mit einigen Mitgliedern des HGV in Form eines Findbuchs in der sogenannten „Hessischen Systematik“ erfolgen. Diese ist eine deutschsprachige Systematik, die von und für kulturhistorische Museen erstellt wurde und vom Hessischen Museumsverband gepflegt wird. Die Dokumentation ist online abrufbar und besteht aus 18 Hauptgruppen. Zudem erlaubt sie zukünftig die Zusammenarbeit mit anderen Museen. So können Exponate nach bestimmten Suchkriterien gefiltert werden, wie etwa Bergbau oder Fischerei, und man kann sich so die Orte anzeigen lassen, wo sich im Museum die gesuchten Dinge befinden. Später wäre vielleicht auch denkbar, diese Dokumentationsarbeiten im Rahmen eines Praktikums für Studenten der Geschichtswissenschaften auszuschreiben, so Kipp, denn solche Praktikumsstellen seien gesucht. Kipp richtete auch einen Appell an die Gittelder Einwohner. Auf der Homepage des HGV gibt es eine Rubrik mit dem Titel „Helfen Sie uns“. Dort können Besucher mitwirken und helfen, bestimmte Fragen zu Zeiteinordnungen oder Objekten zu beantworten. In diesem Zusammenhang wurde auch kurz über den Verbleib des Bahnhalteschildes (Gittelde Nord) diskutiert. Dieses sollte der Heimatstube zur Verfügung gestellt werden, sei aber dort bis heute nicht eingetroffen, berichtete Olaf de Vries.

Weil sich Uwe Kipp der Dokumentation der Exponate voll zuwenden wird, gab er bekannt, sich aus dem Tagesgeschäft des Gesamtvorstandes zurückzuziehen. Aus Zeitgründen gab Katrin Kubitzky ihr Amt als Schriftführerin auf. Neue Schriftführerin ist Karola Henning.

Endes des vergangenen Jahres hatte der HGV 143 Mitglieder, in diesem Jahr sind bereits fünf neue Mitglieder dem Verein beigetreten. Dennoch sucht der Verein dringend Nachwuchs, so de Vries. Wer in der Vorstandsarbeit mitwirken will, sei herzlich eingeladen. „Wir müssen jetzt gute Leute finden, die sich von unseren alten Hasen, Werner Hartmann und Horst Ahrens, was abgucken können“.

Termine des HGV in diesem Jahr sind: der Historische Rundgang unter dem Motto „Kirchen in Gittelde“ im Mai (der genaue Termin wird noch bekannt gegeben), das Schlachteessen am 15. November und der Handwerker- und Hobbymarkt am 24. August. Lotte Luck berichtete dazu, dass sich schon neun Aussteller angemeldet haben. Wer auch mit einem Ausstellungsstand daran teilnehmen möchte, kann sich bei Lotte Luck unter der Telefonnummer 05327/5130 (AB) oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Im Anschluss wurden für langjährige Mitgliedschaft Hans-Heinrich Knocke (20 Jahre), Sigrid Hohmann und Richard Ulbrich (beide 25 Jahre) sowie Harald Dietzmann und Klaus Fischer (beide 30 Jahre) geehrt. hn

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Ehrung langjähriger Mitglieder: Olaf de Vries, Harald Dietzmann, Klaus Fischer, Richard Ulbrich, Lotte Luck, Sigrid Hohmann und Hans-Heinrich Knocke (von links).

Fotos: Herma Niemann

Schlachteessen beim Heimat- und Geschichtsverein

Am 16. November hatte der Heimat- und Geschichtsverein zu einem zünftigen Schlachteessen ins Gemeindezentrum eingeladen. Alle Gäste ließen sich im bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindezentrum nicht nur die deftige Schlachtesuppe sondern auch die leckere Stümpelwurst schmecken. Nach dem Essen blieb man noch ein paar Stündchen bei netten Gesprächen zusammen und war sich einig, dass diese Veranstaltung unbedingt wiederholt werden müsse.