Die BIG übernahm die Arbeiten und erhielt vom Heimat- und Geschichtsverein eine Zuwendung.
Gittelde. Rund ein halbes Jahr hat es gedauert, aber jetzt erstrahlt das Eingangsschild zum Mundloch des Ernst-August-Stollens in Gittelde wieder in neuem Glanz. Auf Anregung des Ortsbürgermeisters von Gittelde und Vorsitzendem des Heimat- und Geschichtsvereins, Olaf de Vries, hatte das engagierte Team der Betreuungsinitiative der Gemeinde Bad Grund (BIG) im vergangenen Herbst das Tor abgebaut, um es zunächst zu trocknen. Das Holz musste mehrfach von Hand abgeschliffen und mit wetterbeständigem Bootslack neu gestrichen werden. Ebenso wurde der Dachüberbau erneuert. Hilfe beim Transport und beim Aufstellen erhielt das Team von Klaus Starfinger und seinem Traktor. Für die Sanierung des Eingangstores, das einmal von dem ehemaligen Bürgermeister Karl Weiß gebaut wurde, erhielt die BIG von der stellvertretenden Vorsitzenden Lotte Luck vom Heimat- und Geschichtsverein Gittelde eine Spende in Höhe von 500 Euro überreicht. hn
Klaus Starfinger half mit seinem Traktor beim Transport und beim Aufstellen des Mundloch-Tores.
Das Tor zum Eingang des Geländes zum Mundloch des Ernst-August-Stollens wurde von der BIG restauriert.
In Zeiten von Corona, wo Zusammenkünfte und somit auch Gottesdienste zum Schutz von uns allen verboten sind, ist es uns ein Anliegen, auf die Onlinandacht zur Karwoche unserer Pfarrerin Melanie Mittelstädt aufmerksam zu machen. Sie finden die Andacht auf dem Youtube-Kanal des Pfarrverbandes Gittelde mit Münchhof unter folgendem Link:
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.
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Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
leider muss ich euch mitteilen, dass die Fahrt aus den naheliegenden Gründen verschoben werden muss! Ich bin mir sicher, dass Ihr das auch schon vermutet hattet, ist doch aus Gründen der Verantwortung kein anderes Handeln möglich!
Aber: Der Ersatztermin wurde schon festgelegt und zwar findet (Stand heute) die Fahrt am 17.10.2020 statt!
Das Programm und die Dauer bleibt unverändert!
Solltet Ihr nicht ausdrücklich absagen,gelten die Anmeldungen zur Fahrt weiterhin! Ich hoffe Ihr bleibt dabei!
Also verbleibe ich mit Guten Wünschen für Euch und Eure Lieben und den besten Wünschen für Eure Gesundheit.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf de Vries
1. Vorsitzender Heimat und Geschichtsverein Gittelde
Der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde hatte zum Hobby- und Handwerkermarkt eingeladen.
Gittelde. Das Handwerk zeigte sich am Samstag von seiner schönsten Seite. Bereits zum dritten Mal hatte der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde (HGV) zum Hobby- und Handwerkermarkt auf den Alten Schulhof eingeladen. 16 Aussteller waren bei bestem Sommerwetter dabei und präsentierten ihre vielfältigen und kreativen Angebote. Verspielte Körnerkissen in bunten Farben, Taschen, Schmuck und kreative Ton-Dekorationen, Honig, alles wurde selbst hergestellt und liebevoll präsentiert. An einem Stand konnten sich die Gäste anschauen, wie aus Schafwolle ein Knäuel zum Stricken oder Häkeln entsteht. Die Kunst des Holzmodel-Drucks war auch an einem Stand vertreten. Bei dieser Drucktechnik wird mit einem Schwämmchen pasteuse Farbe auf den sogenannten Model aufgetragen. Traditionsgemäß wird dabei blaue Farbe auf weißem Stoff verwendet. Das Ergebnis ist bis 60 Grad waschbar. Auch die Salzsieder aus Salzderhelden waren wieder mit dabei und demonstrierten das alte Handwerk des Salzsiedens mit einer Siedepfanne. Wer wollte, konnte sich beim DRK Ortsverein Gittelde den Blutdruck, den Blutzucker und den Sauerstoffgehalt im Blut messen lassen. Zur Belohnung durfte jeder Teilnehmer am Glücksrad drehen und etwas gewinnen. Für einen Hingucker sorgte der noch junge Verein „Feuerwehr Oldtimerfreunde Flecken Gittelde“. Der Verein hatte ein altes Feuerwehrfahrzeug aus dem Jahr 1955 dabei. Zum ersten Mal war in diesem Jahr Rita Kotschate mit einem Stand vertreten. Die Seesenerin hatte in der Zeitung darüber gelesen und sich sofort angemeldet. „Der Markt ist toll organisiert, und ich wurde von den Organisatoren sehr herzlich empfangen“. Kotschate bot verspielte Türstopper, Eierwärmer und Babyartikel an. Während des Tages wurden auch Führungen durch die Heimatstube angeboten, wo sich die Besucher einen Einblick über die zahlreichen Haushalts- und Landwirtschaftsexponate verschaffen konnten. Auch wenn aufgrund der heißen Temperaturen die Verweildauer nicht lange war, zeigte sich der HGV und auch die Aussteller mit der Resonanz zufrieden.
Der Vorsitzende des HGV, Olaf de Vries, drückte seine Freude über den großen Zuspruch aus.
"Wenn man Aussteller begrüßen kann, die mit Engament hinter ihrem Hobby stehen, macht es natürlich auch Spaß so einen Markt auszurichten. Und wenn man dann noch bei den Reservisten und beim Junggesellenklub Hunger und Durst löschen kann, steht einem schönem Nachmittag nichts mehr im Wege. Ein grosser Dank auch an die Gäste aus Nah und Fern, die trotz "Schwimmbad Wetter" den Weg zu uns gefunden haben". hn
Der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde will seine Ausstellungsstücke katalogisieren
Gittelde. Wer als Hobby-Sammler schon einmal vor der Aufgabe gestanden hat, seine Lieblingsstücke zu katalogisieren, um eine gewisse Ordnung hinein zu bekommen, der kann sich vielleicht vorstellen, was es heißt, ein ganzes Museum zu erfassen. Das ist eine Mammutaufgabe. Umso mehr noch für Ehrenamtliche, die dies in ihrer Freizeit für die Öffentlichkeit tun. So geschieht es gerade in Gittelde in der Heimatstube in der Schulstraße beim Heimat- und Geschichtsvereins (HGV). Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, die rund 6.000 Exponate nach dem Hessischen System zu katalogisieren. 6.000 Exponate. Bisher sind rund 300 erfasst. Von der antiken Kaffeetasse bis hin zum Gittelder Pfennig: Im Heimatmuseum sind viele schöne Ausstellungsstücke vorhanden, die einen Einblick in frühere Zeiten geben. Die Katalogisierung soll mit einigen Mitgliedern des HGV in Form eines Findbuchs in der sogenannten „Hessischen Systematik“ erfolgen. Diese ist eine deutschsprachige Systematik, die von und für kulturhistorische Museen erstellt wurde und vom Hessischen Museumsverband gepflegt wird. Die Dokumentation ist online abrufbar und besteht aus 18 Hauptgruppen. Zudem erlaubt sie zukünftig die Zusammenarbeit mit anderen Museen. So können Exponate nach bestimmten Suchkriterien gefiltert werden, wie etwa Bergbau oder Fischerei, und man kann sich so die Orte anzeigen lassen, wo sich im Museum die gesuchten Dinge befinden. Zum Erfassungs-Team gehören neben Uwe Kipp auch Horst Ahrens, Lotte Luck, Karin Blume-Gebhardt, Hannelore Beckmann, Brunhilde Nickisch und Karola Hennig. Die Arbeit erfolgt in Zweier-Teams, einer sagt an, der andere schreibt. Im Grunde kann man die Erfassung wie eine Art Inventur, jedoch in drei Schritten, bezeichnen. Wichtig ist, dass dabei jedes Objekt eine Nummer erhält. Der erste Schritt ist die Erfassung der Exponate nach einer laufenden Nummer, mit der Bezeichnung, Beschreibung, Anzahl und Ort in den Erfassungsbogen. Der zweite Schritt ist der Eintrag in das sogenannte und ausschließlich digital geführte Findbuch gemäß der „Hessischen Systematik“. Abschließender Schritt ist die Dokumentation, die dann schon etwas genauer erfolgt. Dabei werden die Objektbezeichnung, der Einlieferer, eine Beschreibung und auch die Geschichte des Stückes festgehalten. Wichtig dabei ist auch die Zustandsbeschreibung oder ob es sich dabei um eine Spende oder einen Kauf handelt. Die Mitglieder des HGV haben dabei auch das Ziel, von jedem Teil ein Foto anzufertigen. Auch nicht angenommene Objekte müssen dokumentiert werden. Die Katalogisierung sei deshalb nötig, weil nachrückenden jüngeren Generationen des HGV irgendwann bestimmte Handwerkszeuge und deren Funktionen für alte Berufe nicht mehr bekannt seien, betonte Uwe Kipp. „Wenn wir nicht das alte Wissen aufschreiben, solange es noch Menschen gibt, die uns über solche Dinge Auskunft geben können, wird unsere nachfolgende Generation nichts mehr mit den Exponaten anfangen können“. hn
Einer sagt an, der andere schreibt. In Zweier-Teams arbeiten sich die Mitglieder des HGV durch die Exponate der Heimatstube.
Alle erfassten Daten werden in das "Findbuch" gemäß der Hessischen Systematik eingegeben.
Fotos Herma Niemann
Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zum traditionellen Historischen Spaziergang durch Gittelde eingeladen.
Rund 25 Teilnehmer waren zum Historischen Spaziergang des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde gekommen.
Gittelde. Trotz des eher schlechtes Wetters hatten sich am Samstag rund 25 Interessierte zusammengefunden, die an dem inzwischen traditionellen Historischen Spaziergang des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde (HGV) teilnahmen. Diesmal ging es in dem rund anderthalbstündigen Rundgang um die „Gittelder Gotteshäuser“. Beginn der Tour war am ehemaligen Gasthaus „Kronprinz“ in der Thüringer Straße. Wie Uwe Kipp berichtete wurde der Saal des Landgasthauses bereits im Jahr 1927 von der Neuapostolischen Gemeinde Gittelde für Gottesdienste genutzt. In den Nachkriegsjahren nutzte die Neuapostolische Kirche Räume in der oberen Schule, aber auch die St. Mauritius-Kirche wurde genutzt. Um 1947 habe die Gemeinde aus 46 Mitgliedern, darunter 15 Kinder, bestanden. Im Jahr 1953 habe die Neuapostolische Gemeinde ihre eigene Kirche einweihen können. Diese entstand in der Neuen Straße 7. Inzwischen sei die Kirchengemeinde aus 116 Mitglieder angewachsen, was zu dem Zeitpunkt auch der Höchststand gewesen sei. 1986 zog die Neuapostolische Kirche in den Neubau in der Ostlandstraße. Vor einigen Jahren wurde das Gebäude an eine Gittelder Familie verkauft, die seitdem den Ort für ihre Oldtimer-Sammlung benutzen. Nach der Besichtigung des Gebäudes ging es für die Gruppe weiter zur St. Johannis-Kirche. Dort konnten die Teilnehmer auch einen Einblick in das Innere des Kirchengebäudes werfen. Die Kirche geht auf die Kapelle des liudolfingischen Kaiserhofs zurück und soll um 850 entstanden sein. Damit sei sie das älteste Gotteshaus in Gittelde und lag damals im Zuständigkeitsbereich des Erzbistums Mainz. Im Jahr 1240 sei die Kirche noch als Kapelle des Kaiserhofs bezeichnet worden. Erst im Jahr 1386 sei sie mit dem Namen St. Johannis bezeichnet worden. Wie Kipp berichtete, werde angenommen, dass ihr ältester teil, der Turm, als Wehrturm angelegt worden sei. Nach Einführung der Reformation in 1542 habe es zwei Kirchengemeinden mit getrennter Vermögensverwaltung, jedoch in einem Pfarramt gegeben. In den Jahren 1972/73 habe die Kirche eine Renovierung erfahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie hauptsächlich für Beerdigungen benutzt, und ihr baulicher Zustand im Inneren sei inzwischen unzumutbar geworden. Damals habe man auch festgelegt, dass auch die Außenfassade eine Erneuerung erhalten sollte. Diese Renovierung habe leider bis heute nicht stattgefunden. „Ein Höhepunkt der Johannis-Kirche sind die Bleiglasfenster, die Carl Lagershausen 1905 als Dankesopfer gewidmet hat“, so Kipp. Die drei Fenster stellen das Lamm Gottes, Johannes und Jesus dar. Danach ging es in die St. Mauritius-Kirche. Die Mauritiuskirche entstand wahrscheinlich nach 965. Zu dem Zeitpunkt verlieh Otto den Gitteldern das Münz- und Marktrecht und übertrug dem Mauritiuskloster die Einkünfte. Der Markt wurde von hier aus organisiert. Die Mauritiuskirche dürfte als Zeichen der Präsenz der Magdeburger Mönche ab 965 errichtet worden sein. Die Kirchengemeinde feierte 2015 das 1050 jährige Bestehen.. Das Gelände, der ehemalige Wirtschaftshof Billings, gehörte dem Moritzkloster bereits seit 953, dem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung Gitteldes. 1336 stiftete Heinrich von Duderstadt (Heinrich von Griechenland, der Sohn Heinrichs des Wunderlichen) der Kirche eine Glocke, die bis heute erhalten geblieben ist. Am Ende des Spaziergangs hatte der Vorsitzende des HGV, Olaf de Vries, alle Teilnehmer im Namen des Vereins zu einen kleinen Imbiss auf dem Alten Schulhof eingeladen. hn
Foto Herma Niemann